Der Sitz des Reiters

François Robichon de la Guérinière

Sitz nach Guérinière
"Es ist nicht genug, dass man genau weiss, wie man sich nach den Regeln zu Pferde setzen soll: Das schwerste ist, sich in dieser Stellung bei der Bewegung des Pferdes zu erhalten."

François Robichon de la Guérinière beschreibt in seinem Buch im Kapitel "Von dem schönen Sitz des Reiters" zunächst, was der Reiter alles beachten muss, bevor er aufsitzt.

Gleich nach dem Aufsitzen muss man sich genau in die Mitte des Sattels setzen, mit hervorgebrachtem unteren Teil des Leibes und Gesässes. Die Lendenwirbelbeine muss man gebogen und stäte halten, um der Bewegung des Pferdes zu widerstehen.

Wie so oft in seinem Buch zitiert Guérinière den Duke of Newcastle. Demnach muss ein Reiter zwei bewegliche Teile und einen unbeweglichen haben. Der obere Teil des Leibes bis zum Gürtel sowie die Schenkel von den Knien abwärts bis zu den Füssen sind die beweglichen Teile. Der unbewegliche Teil ist der vom Gürtel bis zu den Knien.

Die oberen beweglichen Teile bestehen demnach aus Kopf, Schultern und den Armen. Der Kopf muss gerade und frei über den Schultern stehen, der Blick ist nach vorn zwischen die Pferdeohren gerichtet. Die Schultern müssen gleichfalls sehr frei und etwas nach hinten zurückgezogen sein, denn wenn der Kopf und die Schultern vorfielen, so würde der Hintere aus dem Sattel kommen. Dies würde neben dem hässlichen Anstand auch das Pferd veranlassen auf den Schultern zu gehen und ihm somit Gelegenheit geben, nach hinten auszuschlagen. Die Arme müssen bei dem Elnbogen gebogen und ungezwungen an den Leib gelegt werden und natürlich auf die Hüften herunter sinken.

Was die Schenkel als die unteren beweglichen Teile anbelangt, so dienen solche den Leib und die Hinterhand des Pferdes zu führen und in Gehorsam zu halten. Ihre wahre Stellung ist, dass sie von dem Knie bis nach unten gerade und ungezwungen gehalten werden und nahe am Pferde liegen, ohne es jedoch zu berühren. Die Dickbeine nebst den Knien herum werden nach innen gewendet, damit der flache Teil des Schenkels am Sattel wie angeleimt sei.

Obwohl die Unterschenkel gleich ungezwungen sein sollen, so müssen sie jedoch stäte gehalten werden. Denn wären sie unstäte, so würden sie unaufhörlich den Bauch berühren, wodurch das Pferd in einer beständigen Unordnung gehalten würde. Würden sie zu weit ausgestreckt, dann wäre man nicht in der Lage dem Pferd zu rechter Zeit zu helfen oder es in dem Moment zu strafen, wenn es den Fehler begeht.

Die Steigbügel dürfen nicht zu kurz geschnallt sein, um beim starken treten auf die Steigbügel - was damals eine Hilfe war - nicht aus dem Sattel zu kommen.

Die Ferse muss ein wenig niedriger als die Spitze des Fusses stehen, jedoch nicht zu viel, weil dadurch der Schenkel steif werden würde. Sie muss ein wenig mehr nach innen als nach aussen gewendet sein, damit man leicht und ungezwungen die Sporen an den Teil des Bauches führen kann, welcher vier Finger breit hinter dem Sattelgurt ist.

Die Spitze des Fusses darf in Abhängigkeit zur Breite des Steigbügels nur ein oder zwei Zoll herausstehen. Wenn die Fussspitze zu viel auswärts steht, so kommt der Absatz zu nahe an den Bauch des Pferdes und der Sporn wird unaufhörlich dasselbe kitzeln. Steht sie dagegen zu weit einwärts, so kommt der Absatz zu weit auswärts und der Schenkel würde gelähmt werden.

Eigentlich sind es nicht die Schenkel, welche man zum Pferd hin drehen muss, sondern der obere Teil des Dickbeins, nämlich die Hüfte. Dadurch sind Schenkel und Fuss gerade so viel gewendet, wie es für einen korrekten Sitz notwendig ist.

Guérinière führt weiter aus, dass es das Schwerste ist, sich in dieser Stellung bei der Bewegung des Pferdes zu erhalten. Um den Sitz in der Bewegung zu festigen empfielt Guérinière den Anfänger fünf bis sechs Monate ohne Steigbügel traben zu lassen.

Er warnt davor, Anfänger auf Springer zu setzen, da sie sich angewöhnen, sich mit Knien und Absätzen auf dem Pferd zu halten. Nur stufenweise erlangt man jene Festigkeit, die vom Gleichgewicht kommen muss, aber nicht von eisernen Kniekehlen.

Deutsche Reiterliche Vereinigung

Exkurs - Nur weil es sich reimt macht es noch keinen Sinn!

Sitzausbildung nach FN-Richtlinien

Nach den FN-Richtlinien ist der richtige Sitz die Grundlage jeder reiterlichen Einwirkung. Durch geschmeidiges Sitzen schwingt der Reiter mit den Bewegungen des Pferdes..." Der Reiter soll lernen, einen ausbalancierten und losgelassenen Sitz zu entwickeln, aus dem heraus er mit der Bewegung des Pferdes elastisch mitschwingen kann.









Schambein und Sitzbeinhöcker

Gemäss den FN-Richtlinien wird das Gewicht des Reiters auf dem "Sitzdreieck" verteilt. Gebildet wird es durch die beiden Sitzbeinhöcker und dem Schambein, welches über die Schambeinäste gebildet wird. Die Schambeinäste sind mit Kufen vergleichbar, über die das Becken nach vorne oder nach hinten abgerollt werden kann. Durch das Rollen bzw. das Kippen des Beckens nach vorne wird eine seitliche bzw. diagonale Beweglichkeit ermöglicht. Ausserdem soll das Gewicht des Reiters immer auch in den beiden Steigbügeln abgefedert werden.

Das Becken des Reiters soll parallel zum Becken des Pferdes, die Schultern des Reiters sollen parallel zu den Schultern des Pferdes sein (Drehsitz).

Eingehen in die Bewegung ist der passive Prozess des Sich-Mitnehmen-Lassens. In der weiteren Ausbildung wird daraus ein bewusstes Mitgehen in die Bewegung entwickelt.

Sitzgrundlage nach FN-Richtlinien

Voraussetzung für Einwirkung ist, dass der Reiter spürt, was unter ihm passiert, um den entscheidenden Augenblick zu erspüren, in dem er das Pferd beeinflussen kann.

Aus der Sitzgrundlage werden auf 17 Seiten der Richtlinien folgende Sitzarten entwickelt:

  • Aussitzen
  • Leichtraben
  • Dressursitz
  • Der leichte Sitz

Auf das Leichttraben (früher Englisch-Traben genannt) sowie auf den leichten Sitz wird an dieser Stelle nicht weiter eingegangen. Für die Reitkunst im Sinne der akademisch-klassischen-barocken Reitweise ist das Aussitzen und der Dressur-Sitz relevant.

Über das Eingehen in die Bewegung beim Aussitzen ist in den Richtlinien zu lesen: Der Reiter begleitet - ruhig und geschmeidig im Sattel sitzend - die Bewegungen des Pferdes, wobei eine positive Körperspannung den Oberkörper im Gleichgewicht hält. Im Aussitzen vollzieht der Reiter kaum sichtbare Schwingungen mit dem Becken. Die Bauch- und untere Mittelpositur des Reiters wird dabei regelmässig, aber eher unbewusst an- und abgespannt.

Der Dressursitz wird aus der sicheren Sitzgrundlage entwickelt. Die Unterschiede zwischen Entlasten und Belasten werden feiner und für den Betrachter kaum sichtbar. Ein tief im Pferd mitschwingender Dressursitz ist die beste Voraussetzung, um ein Pferd möglichst gut in die reiterlichen Hilfen einzuschliessen.

Der Dressursitz ist gekennzeichnet durch die lotrechte Senkrechte von Ohr, Schulter, Hüfte und Absatz. Die Winkelung der Gelenke ist abhängig von den Grössenverhältnissen des Reiters. Die Bügelriemen sind so lang zu verschnallen, dass sich bei hängendem Schenkel der Knöchel auf Höhe der Trittfläche befindet.

Die Lage der Knie soll tief sein, die Oberschenkel werden soweit gestreckt, wie es mit dem ausbalancierten und losgelassenen Sitz vereinbar ist. Die Kniegelenke bleiben so weit angewinkelt, dass der Reiter mit dem Fussballen noch deutlich den Druck im Steigbügel spürt und elastisch mit den Absätzen nach unten durchfedern kann.

Das Gesäss ruht unverkrampft im tiefsten Punkt des Sattels. Die Last des Körpers wird auf beide Gesässknochen und die Schambeinäste verteilt. Die Aufrichtung des Oberkörpers erfolgt immer aus dem Becken heraus. Wenn das Becken aufgerichtet und dafür etwas nach vorn gekippt wird, hebt sich gleichzeitig das Brustbein des Reiters. Oberkörper und Kopf erhalten eine natürliche aufrechte Haltung.

Reitvorschrift (1912)

Neben der Beschreibung des Reitersitzes, die weitgehend mit den aktuellen Richtlinien übereinstimmt, wird auf Seite 49 auf das Eingehen in die Bewegung eingegangen. Dort ist zu lesen:

"Im Trabe lässt sich der Reiter werfen und gleitet weich wieder nach vorwärts in den ursprünglichen Sitz im Sattel zurück."
"Im Galopp schmiegt sich das Gesäss dem Sattel an und gleitet, wenn es durch die Bewegung zurück geschoben sein sollte, immer wieder gegen den Vorderzwiesel vor. Ein Klappen oder Fliegen des Gesässes ist fehlerhaft."

Xenophon

Reiter der Antike

Xenophon beschreibt 350 v.Chr. den Sitz des Reiters in seinem Werk "Über die Reitkunst". Dabei soll der Reiter aufrecht sitzen, so als würde er stehen. Die Schenkel sollen dabei gespreizt, die Knie aber nicht hochgezogen werden. Durch die somit am Pferd anliegenden Oberschenkel und die dabei einhergehende Gewichtsverlagerung auf die Oberschenkel erhält der Reiter grössere Stabilität und kann sich besser ausbalancieren. Durch den aufrechten Oberkörper hat er mehr Kraft um den Wurfspiess zu schleudern oder auf die Feinde einzuschlagen. Vom Knie abwärts muss er den Unterschenkel schlaff herabhängen lassen, damit er nachgeben kann, sollte er an etwas anstossen, um Verletzungen zu vermeiden. Der Körper oberhalb der Hüfte soll so beweglich wie möglich sein. Dadurch hat er mehr Möglichkeiten im Kampf und kann auch nicht so leicht vom Pferd geworfen werden.



A la Brida vs. A la Gineta

A La Brida nach Pluvinel

Der von Xenophon beschriebene Sitz ist in der Kriegskunst bekannt als "a la brida". Dabei werden die Schwerpunkte von Reiter und Pferd in Einklang gebracht, so dass die Masse und Geschwindigkeit des Pferdes effizient in den Angriff (Stich, Wurf) eingebracht werden können und sich so die Schlagkraft um ein Vielfaches erhöht. Wie auf dem Bild zu sehen, trifft der Reiter mit der Lanze das Ziel genau in dem Moment, wenn das Pferd in der Karriere mit den Hinterbeinen abdrückt.

Zu Zeiten Xenophons waren die Reiter ohne Sattel und Steigbügel ausgerüstet. Auch später, wie auf dem Bild zu sehen, um 1620 als Pluvinel den französischen König Ludwig XIII unterrichtete, wurde "a la brida" geritten. Dabei werden die Steigbügel sehr lang geschnallt und der Reiter streckt die Beine gerade nach vorne, um seine Stabilität im Sattel zu verbessern.



A La Gineta beim Bogenschiessen

Der Sitz "a la gineta" oder "a la jineta" kam mit den Reitervölkern Hunnen, Mongolen und der Mauren nach Europa. Mit kurz verschnallten Bügeln auf Trachtensätteln waren die Kämpfer zu Pferd unabhängiger von den Bewegungen ihres Pferdes und konnten flexibler die Länge der Hiebe durch Körpereinsatz ausgleichen.

Die Bezeichnung ist abgeleitet von dem Berber-Stamm der Zeneten, die ab 711 n. Chr. die iberische Halbinsel eroberten und bis nach Frankreich vordrangen. Im Jahr 1492 wurde die letzte Bastion der Mauren durch die Spanier, welche deren Reitart übernommen hatten, zurück erobert.

Die spanischen Ritter trainierten ihre Pferde bei der Arbeit mit den Stieren auf der Weide und erstzten ihre Garrocha im Krieg durch eine kurze Lanze, die sie ein- oder zweihändig führten. Durch den Sitz "a la gineta" konnten sie die Reichweite ihrer Lanze erhöhen und auch von oben auf den Gegner anwenden.





Eingehen in die Bewegung

Der lange Rückenmuskel

Die Bewegung aus biomechanischer Sicht sind bei Pferd im Schritt und Trab sowie beim Mensch im Gehen praktisch gleich. Dies ist sicher mit der Grund, weshalb das Pferd historisch gesehen einen so grossen Stellenwert eingenommen hat.

Dies hat den enormen Vorteil, dass aufgrund der Bewegung des Pferdes die eigenen (des Reiters) Bewegungen ageleitet werden können, und umgekehrt.

Dies betrifft den Trab, aber auch den Schritt, was wiederum den Vorteil bietet, dass das Bewegungsgefühl, welches der Reiter im Schritt verinnerlicht hat, genau so in den Trab übernommen werden kann, nur eben etwas schneller.

Im Trab fussen die diagonalen Beinpaare abwechselnd auf und ab. Dabei ziehen sich auch die Rückenmuskeln des Pferdes wechselseitig zusammen und entspannen sich in der folgenden Phase. Die Fussfolge im Schritt ist ähnlich, allerdings leicht versetzt und ohne die Schwebephase.

Das wechselseitige An- und Abspannen des langen Rückenmuskels, rechts und links der Wirbelsäule, kann der Reiter mit seinem Gesäss deutlich erfühlen.

In dem Moment, da sich der lange Rückenmuskel entspannt, fühlt der Reiter ein Absinken der gleichseitigen Hüfte. Wenn er sich wieder anspannt, fühlt der Reiter ein Anheben seiner gleichseitigen Hüfte. Und das passiert sowohl im Schritt und im Trab.

Dieses Bewegungsmuster zu erfühlen, zuzulassen und zu verinnerlichen ist das erste, was ein Reitanfänger lernen muss, wenn er auf das Pferd steigt.

Um dieses Bewegungsmuster zu erlernen ist es hilfreich, dass der Reiter (wörtlich gemeint) imaginär mitgeht, also die Bewegung aus der Hüfte aktiv ausführt, so als würde er selbst am Boden gehen (laufen). Der Oberschenkel wird aus der Hüfte heraus angehoben, nach vorne geführt und dann nach unten-rückwärts wieder in die ursprüngliche Position gebracht.

Dadurch wird wechselseitig die eigene Hüfte angehoben und gesenkt. Ausserdem nach vorne und zurück geführt. Jede Hüftseite (links und rechts) macht also seitenverkehrt zur anderen die Bewegung abwärts-rückwärts und dann aufwärts-vorwärts in Abhängigkeit zum An- und Abspannen des Langen Rückenmuskels des Pferdes.

Wenn der Reiter dieses Bewegungsmuster verinnerlicht hat, wenn sein Muskelgedächtnis soweit ausgebildet ist, dann kann er im Gleichgewicht sitzen und erlangt die Losgelassenheit, die für eine feine Einwirkung notwendig ist.

Im Galopp muss der Reiter die "wippende" Bewegung des Pferdes ebenfalls durch Hüftbewegung ausgleichen. Damit der Oberkörper, wie gefordert in seiner aufrechten Position gehalten werden kann, muss die Bewegungsenergie in die Hüfte umgeleitet und durch sie ausgeglichen werden.

Dabei ist zu beachten, ob es sich um Links- oder Rechtsgalopp handelt. Im Handgalopp auf der rechten Hand ist das Pferd leicht nach rechts gebogen, die innere (rechte) Hüfte des Pferdes kommt dabei leicht nach vorne. Deshalb muss auch der Reiter seine innere Hüfte nach vorne schieben, was gleichzeitig eine Gewichtsverlagerung nach innen zur Folge hat. Der innere Sitzbeinhöcker des Reiters drückt stärker auf den Sattel, die äussere Seite des Gesässes wird etwas angehoben, also entlastet den Pferdrücken auf der Aussenseite.

Die Belastung auf den Rückenmuskel auf der Innenseite ist stärker, er kontrahiert dadurch mehr. Durch die (aktive) Entlastung aussen, hat der Lange Rückenmuskel die Möglichkeit sich zu entspannen.

In dieser Grundhaltung muss der Reiter durch Rotieren in der Hüfte nach vorne-unten - wenn das Pferd mit dem inneren Vorderbein auffusst - und dann hinten-oben - wenn das Pferd mit dem äusseren Hinterbein abdrückt - die Bewegung im Galopp aussitzen. Dabei rotiert die innere Hüfte etwas grösser als die innere. Die Vorstellung, man habe eine Kugel im Bauch, welche im Bauch in der beschriebenen Weise rotiert, kann dabei hilfreich sein.

Beim Auffussen des inneren Vorderbeins fühlt der Reiter ein Absinken der Vorhand. Die Rotation in der Hüfte verhindert ein "Nachhintenlehnen" im Oberkörper. Beim Absprung mit dem äusseren Hinterbein fühlt der Reiter ein Anheben der Vorhand. Das instinktive "Nachvornebeugen" muss der Reiter über die Hüftbewegung kompensieren.

Im Linksgalopp werden die Bewegungen entsprechend seitenverkehrt ausgeführt.

Einwirkung über den Sitz

Wenn der Reiter gelernt hat, wie sich Schritt, Trab und Galopp anfühlen, dann erst kann er sich Gedanken zu dem machen, was unter ihm passiert.

Im Moment da sich die Reiterhüfte absenkt, ist das gleichseitige Hinterbein in der Luft und fusst nach vorne. In dem Moment da die Hüfte ihren höchsten Punkt ereicht hat, ist das gleichseitige Hinterbein auf dem Boden kurz bevor es wieder nach vorne schiebt.

Wenn die Gangart gewechselt werden soll, dann kann dies durch reine Sitzeinwirkung geschehen. Aus dem Schritt in den Trab durch aktive schnellere seitliche Hüftbewegung. Aus dem Trab in den Schritt eben durch aktive langsamere seitliche Hüftbewegung.

Bei fein abestimmten Reiter-Pferde-Paaren reicht schon ein Vorschieben der inneren Hüfte, um anzugaloppieren. Und zwar in dem Moment, kurz bevor das äussere Hinterbein auffusst.

Aus dem Galopp wird über die Hüfte der Galopp-Rhytmus unterbrochen und das wechselseitige Heben und Senken der Hüfte führt zum Wechseln in den Schritt oder Trab.

Exkurs Mittelalterliche Fechtkampfkunst

Johannes Lichtenauer hat 1452 folgendes gelehrt:

"Twer benymt | was vom tag her chümpt
Twer mit der sterk | Dein arbait do mit merk
Twer zw dem pflueg | zw dem ochsen hart gefüg"

Übersetzt heisst das:
Der Twerhau wehrt ab, was vom Tag her kommt
Mach den Twerhau mit der Stärke, beachte das bei deiner Arbeit
Schlag den Twerhau kräftig zu Pflug und Ochs